«DOM» Dokumentarfilm von Svetlana Rodina und Laurent Stoop
Eine verlorene Generation junger Russ:innen trifft in einer Unterkunft in Tiflis ein: eine Frauenrechtsaktivistin, ein junges Journalistenpaar, ein Nawalny-Anhänger und ein politischer Blogger. Durch Putins Repression wurden sie gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Zu Beginn des Dokumentarfilms ist trotz Angst, Bedrückung und Ratlosigkeit über den Krieg und die unsichere Situation Tatendrang zu spüren. Je weiter der Krieg fortschreitet, desto mehr macht sich Desillusionierung breit. Und die Einsicht, dass sie alles verloren haben und heimatlos sind. Denn auch wenn der Krieg aufhört, können sie nicht zurück und im Ausland sind sie stigmatisiert und nicht willkommen. Svetlana Rodina und Laurent Stoop halten ihre jungen Protagonist:innen ruhig und respektvoll fest.
«Les fantômes (Die Schattenjäger)» Spielfilm von Jonathan Millet
Hamid streift durch Strassburg. Er gehört einer geheimen Organisation an, die versucht, syrische Kriegsverbrecher aufzuspüren, die sich in Europa vor der Justiz verstecken. An der Universität kreuzt Hamid einen Syrer, in dem er seinen ehemaligen Peiniger vermutet, obwohl er sein Gesicht nie gesehen hat. Wie besessen beschattet er das «Phantom». Dem französischen Filmemacher Jonathan Millet gelang ein packendes Katz-und-Maus-Spiel, inspiriert von wahren Begebenheiten, das von der unglaublichen Präsenz der beiden Hauptdarsteller lebt.
«Blue Sun Palace» Spielfilm von Constance Tsang
Die chinesischen Migrantinnen Amy und Didi arbeiten in einem Massagesalon im New Yorker Stadtteil Queens und leben in grosser Solidarität mit ihren Arbeitskolleginnen. Die beiden träumen davon, nach Baltimore zu ziehen und dort ein Restaurant zu eröffnen. Doch dann reisst ein tragisches Ereignis Didi aus dem Leben. Subtil erzählt die chinesisch-amerikanische Regisseurin Constance Tsang in ihrem Spielfilmdebüt, wie Amy und Didis Freund Cheung durch den plötzlichen Verlust eine Verbindung aufbauen und langsam wieder Tritt fassen.
