Der öffentliche Raum soll von allen genutzt werden können – einige sind jedoch mehr darauf angewiesen als andere. Unterschiedliche Nutzungsansprüche führen zu Herausforderungen in der Gestaltung des öffentlichen Raums. Defensive Architektur ist eine Art der Gestaltung, die dazu führt, dass bestimmte Gruppen wie Obdachlose, Jugendliche oder Skater aus Teilen des öffentlichen Raums verdrängt werden. Durch subtile Elemente wird der öffentliche Raum so (um)gestaltet, dass ein längerer Aufenthalt darin sehr unangenehm oder gar nicht möglich ist. Beispiele solcher Elemente sind durch Armlehnen unterteilte, rund gestaltete oder schräge Sitzbänke, Sprinkleranlagen oder das Abspielen klassischer Musik an öffentlichen Plätzen.
Defensive Architektur wirft grundlegende Fragen zur sozialen Gerechtigkeit auf: Für wen werden Lebensräume gestaltet und inwieweit ist Kontrolle über öffentliche Räume gerechtfertigt? Handelt es sich bei defensiver Architektur um notwendige bauliche Massnahmen oder bewusste Diskriminierung? Wie wirkt sich das (Nicht)Vorhandensein defensiver Architektur auf das Stadtbild aus? Und wie kann der öffentliche Raum gemeinsam so gestaltet werden, dass er für alle zugänglich und sicher bleibt?
Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit:
- Stefan Kurath, Leiter Institut Urban Landscape, ZHAW
- Roger Meier, Surprise Stadtführer, Bern
- Melina Wälti, Gassenarbeiterin, Bern
- und einer weiteren Person
Moderation: Klaus Petrus, Co-Leitung Strassenmagazin Surprise
Vor der Diskussion werden um 18:15 Beispiele defensiver Architektur präsentiert. Um 18:30 startet die Podiumsdiskussion. In einer Mini-Ausstellung an der Demokratie-Bar sind Fotografien und Bilder defensiver Architektur zu sehen.